Wohnungsbau | Nachverdichtung Patrizia

Nachverdichtung Patrizia
Standort: Friedrichshafen | Bauherr:in: STELLA Grundvermögen GmbH | Jahr: 2007 | LPH: 1-8 | Umbauter Raum: 55 760 m³
Werte erhalten
In direkter Nachbarschaft zum Stammwerk sind für die Mitarbeiter der Maybach-Motorenbau GmbH, der heutigen MTU Friedrichshafen GmbH, in den Jahren 1910 bis 1966, Werkswohnungen errichtet worden. Die Bandbreite reicht dabei vom 3-geschossigen Mehrfamilienhaus bis zum freistehenden Appartementhochhaus mit 9 Stockwerken. Im Jahre 2006 erwarb die STELLA Grundvermögen GmbH – ein Tochterunternehmen der PATRIZIA Immobilien AG aus Augsburg das Areal von der MTU Friedrichshafen. An 10 Gebäuden mit insgesamt 171 Wohneinheiten sind im Zuge der Wohnungsprivatisierung durch die Patrizia Wohnen GmbH aus Augsburg werterhaltende Maßnahmen durchgeführt worden.
Das Architekturbüro KIENZLE VÖGLE BLASBERG GmbH wurde mit der grundlegenden Untersuchung des Gebäudebestandes, der Planung und Überwachung der einzelnen Sanierungsabschnitte beauftragt. Die unterschiedlichen Bauarten und Baujahre stellten die Planer dabei vor eine besondere Aufgabe: Sämtliche Maßnahmen waren, unter Berücksichtigung bautechnischer Anforderungen, am Bestand zu überprüfen und an die jeweilige Situation anzupassen.
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Die ehemaligen Werkswohnungen blieben über die gesamte Bauzeit bewohnt. Um die Beeinträchtigung des Wohnumfeldes so gering wie möglich zu halten, entschied man sich dafür, die Gebäude in Einheiten aufzuteilen und die einzelnen Sanierungsschritte zeitversetzt in den Einheiten umzusetzen. Durch diesen Ablauf konnte die Bauzeit je Gebäude kurz gehalten werden. Vorraussetzung für diese Arbeitsweise ist ein hohes Maß an Koordination zwischen Bauleitung, Bewohnern und den beteiligten Firmen.
Nach Gerüststellung wurde damit begonnen, die Dachdeckung der Giebeldächer, unter Berücksichtigung der Wärmeschutzverordnung, zu erneuern. Der Zustand der Balkonplatten aus Beton machte eine grundlegende Sanierung notwendig. Sämtliche Schäden, die über die Jahre durch eingedrungene Feuchte entstanden sind, wurden beseitigt. Die Balkongeländer sind durch eine Neukonstruktion ersetzt worden. Als Balkonbelag wurden Fliesen gem. dem heutigen Stand der Technik verlegt. Im nächsten Schritt wurde die Entwässerung der Dach- und Balkonflächen ergänzt. Um den Heiz-wärmebedarf zu senken ist auf die Gebäudehülle ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht worden, hierzu waren Anpassungen an Haustüren, Fenstern und am Sonnenschutz notwendig. Die Treppenhäuser wurden saniert und die notwendigen Brandschutzmaßnahmen vorgenommen. Um den Bewohnern eine barrierefreie Erreichbarkeit Ihrer Wohnungen zu ermöglichen, erhielt das Gebäude Hofener Str. 22 eine neue Aufzugsanlage. Die Modernisierung ist auch innerhalb der Wohnungen sichtbar, so sind vereinzelt die Gaseinzelöfen durch eine Zentralheizung ersetzt worden.
Nach Fertigstellung der gebäudespezifischen Sanierungsarbeiten sind die Freianlagen neu gestaltet worden. Insgesamt ist so ein bewohnerfreundliches Umfeld entstanden.
Das Ergebnis der energetischen Sanierung wird sich in einem deutlich geringerem Wärmeenergieverbrauch bemerkbar machen. Innerhalb von nur 6 Monaten hat sich das Bild der Wohngebäude vollständig gewandelt. Die Bewohner, welche zum Teil seit der Entstehungszeit der Gebäude hier leben, fühlen sich zuhause. Mehr als 60 % der Wohnungen gingen bereits in das Eigentum der Mieter über. Die bestehenden Werte des Wohnungsbestand sind für so die weitere Zukunft erhalten worden.




